Rentablitätsberechnungen

Das Betriebsergebnis wird üblicher Weise in einer dreijährigen Planvorschau errechnet. Dabei sind die Kosten häufig klar. Sie können einem Branchenreport entnommen oder von Innungen und Fachverbänden, IHK´s oder HWK´s erfragt werden. Die Eigenrecherche eines Gründers sowie die Berücksichtigung der fallspezifischen Besonderheiten spielen hier ebenfalls hinein.

Steuerberater und Unternehmensberater können darüber hinaus auf einen konkreten Erfahrungsschatz zurückgreifen. Sie können die Kosten auch lebendig werden lassen: lohnt sich zum Beispiel der kostenträchtige Einsatz einer bestimmten Marketingmaßnahme oder bin ich (Zwangs-) Mitglied in einer Berufsgenossenschaft und wenn ja, wie hoch ist der Beitrag? Ähnliches gilt für den privaten und betrieblichen Versicherungsschutz.

Beratung tut dort gut, wo Individualität gefordert ist. Die Rentabilitätsplanung baut sich grundsätzlich wie folgt auf: von den geplanten Umsätzen wird der Material- und Wareneinsatz zum Abzug gebracht, das Ergebnis ist der Rohgewinn I, von diesem werden dann noch die Personalkosten abgezogen, das Ergebnis ist der Rohgewinn II. Alle übrigen Kosten, von der Raummiete bis zu den Abschreibungen, werden abgezogen und hiernach ggf. noch die Gewerbesteuer und, für Kapitalgesellschaften, die Körperschaftssteuer. Damit erhält man das Ergebnis nach Steuern.

Um zum Betriebsergebnis zu gelangen, sind noch kalkulatorische Kosten, wie zum Beispiel der Unternehmerlohn zu berücksichtigen.

Viele Gründer/-innen haben Schwierigkeiten, den erwarteten Umsatz zu schätzten. Dabei hilft es, das Angebot in Produkte/Produktgruppen zu differenzieren und abzuschätzen, welche Mengen von jedem Produkt/jeder Produktgruppe verkauft werden sollen. Je genauer die Markteinschätzung erfolgt, desto valider sind die Zahlen.

In den ersten Monaten ist häufig mit deutlich geringeren Umsätzen zu rechnen, als nach der ersten Phase nach der Gründung. Gleichzeitig sind die fixen Kosten üblicher Weise von Anfang an gleich hoch. Um diese negative Lücke zu identifizieren, ist neben der Rentabilitätsplanung auch eine monatliche Liquiditätsplanung zu erstellen. Zur Rentabilitätsplanung gehört auch eine Gewinnschwellenberechnung (Break-even-point-Berechnung). Mit Hilfe dieser Planung wird klar, ab welcher Umsatzgröße die Gewinnschwelle erreicht wird.

Mit Hilfe einer auf der Rentabilitätsplanung aufbauenden Chancen-Risiko-Betrachtung können Szenarien konstruiert werden, die aufzeigen, wie sich die jeweiligen Ergebnisse in Abhängigkeit von höheren, oder auch geringeren Umsätzen verändern.

Stand: August 2014

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